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Uhrmacherschule Karlstein an der Thaya,  Österreich    3
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Jürgen Ermert 2003


Uhrmacherausbildung seit 1873 -  Krisen erschüttern die Schule

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Krisen erschüttern die Schule

Die Krise der Heimindustrie in der Mitte des vorigen Jahrhunderts führten zur Gründung der Schule und erschütterten sie in den ersten 10 Jahren weiter. Erst Erst Dietzschold konnte die Anfangsschwierigkeiten überwinden.

1903, 30 Jahre nach der Gründung wurde bereits über die Auflassung der Schule damals - eine alte Ansichtskarte Schule diskutiert, da die Uhrenindustrie des Ortes größte Schwierigkeiten hatte. Als Individualisten, wie es die Uhrmacher einmal sind, waren die Betriebe untereinander zerstritten, so dass die dringend notwendige Konzentration nicht erfolgte.

Eine leidenschaftliche Eingabe des Bezirkes, der Gemeinde und der Schule an die k. k. Behörden hatte Erfolg, und die Schule blieb in Karlstein.

1932, drei Jahre nach dem großen Börsenkrach, lag die Weltwirtschaft in der Krise. Auch die Uhrenindustrie wurde von ihr sehr hart getroffen. Die Schweizer Uhrenindustrie hatte in diesem Jahr einen weiteren Exportrückgang von 40 Prozent. Die Not kehrte wieder einmal in Österreich ein. Die Folge für Karlstein war, dass nur 4 Schüler für die 1. Klasse gemeldet wurden. Die Sperre der Schule erschien als sicher. In guten Zeiten finden die Bewohner von Karlstein sehr oft Anstoß an der Zum Vergrössern bitte anklicken Fachschule und an den Schülern. Wenn aber der Bestand der Schule in Frage gestellt ist, wird mit großer Leidenschaft um sie gekämpft und werden gerne Opfer dafür gebracht. 

Die Gemeinde Karlstein sowie die Sparkassen von Waidhofen, Raabs und Groß-Siegharts stifteten Stipendien. 21 Familien des Ortes deckten regelmäßig den Mittagstisch für bedürftige Schüler. So sollte auch für diese die Uhrmacherlehre in Karlstein möglich werden. Die Bemühungen hatten Erfolg. 1935 war die erste Klasse wieder voll besetzt. Die Schule blieb in Karlstein.

1945 war wieder das Ende nahe. Schüler fehlten und die meisten Lehrer waren außer Dienst gestellt. Der persönliche Einsatz von Dip.Ing. Lehotzky konnte das Ärgste verhindern. Trotz Plünderungen und Einquartierungen blieb durch seinen Einsatz die Substanz der Schule erhalten. Die Frage der Verlegung, diesmal nach Mistelbach, verstummte erst, als der Neubau gesichert war. Die Schule blieb in Karlstein.Zum Vergrössern bitte anklicken > „Spaß muss auch sein" - Ein „großer" Uhrmacher repariert den Bratenwender

1965 . . . . . Die Gebrauchsuhr ist ein Produkt der Massenfertigung. Die Produktion geht weit über 100 Millionen Uhren im Jahr. 

Die Menschheit strebt dem Höhepunkt der „Wegwerfgesellschaft" entgegen. Noch ist die Liebe zu den alten Meisterwerken der Uhrmacherkunst nicht erwacht, und die Reparaturwerkstätten können oft nicht kostendeckend arbeiten. Vor diesem Hintergrund ist der starke Rückgang der Schülerzahl zu verstehen. Die Schule beginnt zu werben. Der Direktor geht mit dem Werkstättenleiter auf Vortragsreisen und bringt so die Schule der Uhrmacherschaft in Erinnerung. Ausstellungen werden beschickt, die Schule präsentiert sich bei Regionalausstellungen sowie bei den großen Uhrenmessen Exposa und Juwelia.

 Regelmäßig wird der Uhrmacherberuf durch die Karlsteiner Schule bei den berufskundlichen Wochen der Niederösterreichischen Handelskammer vertreten. Die Schule wird bald wieder voll und zu klein. Die Ausstellungen der Schule bei den Berufsinformationswochen finden immer großes Interesse

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